Salsa, eine Leidenschaft fürs ganze Leben?

kuba herzSalsa steht für Lebensfreude pur - und genau das macht "salsasüchtig", wie viele das Gefühl beschreiben, das sie überkommt, wenn sie an Salsa denken. Wenn Du auch bereits länger Salsa tanzt, kennst Du sicher dieses Gefühl, ohne Salsa einfach nicht mehr leben zu können.
Denn im Laufe des Lebens probiert man viele Hobbys aus - manches sagt einem auf den zweiten Blick doch gar nicht mehr zu, anderes praktiziert man ein, zwei Jahre, dann wird das Engagement immer halbherziger und schließlich muss man sich eingestehen: Der Enthusiasmus ist einfach fort.
Doch ganz, ganz viele Menschen, die Salsa tanzen lernen, bleiben dabei - und das oftmals ein Leben lang. Aber warum eigentlich? Wir finden, soviel Enthusiasmus muss man einmal auf den Grund gehen!

Warum eigentlich Salsa?

Was bewegt Salsa Tänzerinnen und Tänzer? Die Antwort liegt auf der Hand: die Musik natürlich! Doch jenseits dieses unmittelbar einsichtigen Faktums gibt es viele Gründe, die dazu beitragen, dass Salsa kein Hobby ist wie jedes andere – auch wenn natürlich die meisten Salsa-Infizierten darüber im Alltag gar nicht unbedingt so nachdenken. Fragt man aber einmal nach, so bekommt man doch von den von vom Salsa-Virus erfassten Salseros und Salseras immer wieder dieselben Aspekte aufgezählt, die sie mit Salsa in Verbindung bringen und die ihre Leidenschaft für diesen Tanz und diese Lebenskultur bedingen:
  • die Schönheit und Ästhetik des Tanzes selbst,
  • die großartige Musik,
  • der positive Einfluss, den die Bewegung hat,
  • die nette Gemeinschaft aus Gleichgesinnten, die alle Grenzen überschreitet
  • sowie, last but noch least, auch der gesundheitliche Aspekt.

Eine Frage der Ästhetik: Salsa ist Schönheit

Sie sind der Anlass für die meisten Salsa Tänzerinnen und Tänzer, überhaupt mit Erlernen von Salsa zu beginnen: Die schönen, fließenden Bewegungen des Tanzes, die zugleich anmutig, sinnlich und frisch wirken und einfach Lebensfreude pur ausstrahlen. Die Bewegungen im Salsa sind die Essenz dieser ganz eigenen Subkultur, die Menschen rund um den Globus verbindet.
Einen ganz besonderen Reiz üben natürlich auch die eher artistisch anmutenden Formen des Salsa – insbesondere der Salsa L.A. Style mit seinen akrobatischen Elementen. Hier erhält der Salsa eine neue Dimension, die von der reinen, ungezwungenen Lebensfreude der De-la-Calle-Stile unterschieden werden muss. Salsa wird zum Showtanz und damit zu einem sublimierten, noch einmal gebrochenen Ausdruck der Lebensfreude von der Straße. Nicht umsonst fasziniert auch dieser ästhetische, artistische Stil mit seinen Bewegungen mehr und mehr Salsa-Fans auch in Deutschland.
Doch auch Salsa N.Y. Style - und der stilistische nahe Puerto Rican Style - haben eine distinkte Ästhetik, die viel mit Solo-Parts arbeitet, den so genannten Shines. Ob nun aber eher ungezwungener Salsa Cubana oder Salsa Stile mit mehr Show-Charakter, festzuhalten ist in jedem Falle: Es ist meist die ansprechende Optik, die Menschen motiviert, diesen wunderbaren Tanz zu erlernen - und die Bedeutung dieses ästhetischen Aspekts kann daher als erster Triebkraft fürs Salsa tanzen kaum überschätzt werden. Die Relevanz der anderen Aspekte lernen die meisten Tänzerinnen und Tänzer erst nach und nach - obschon meist ganz schnell! - kennen und schätzen.

Salsa als getanzte Emotion – das Element der Bewegung

Es ist schwer zu fassen, was Salsa als Tanz so besonders macht – und nur schwer lässt sich in Worten übermitteln, wie sich in und durch die Bewegungen positive Emotionen ausdrücken lassen. Doch dass das funktioniert, wird Dir jeder Salsero oder Salsera bestätigen. Zugleich führt die intensive Konzentration auf die Körperarbeit mit dem Tanzpartner zu einer starken Fokussierung – man schaltet ab, vergisst alles um sich herum. Etwas Besseres nach einem langen, achtstündigen Arbeitstag am Schreibtisch kann es eigentlich gar nicht geben.
Natürlich steht der Aspekt der Bewegung – der Tanz selbst also – auch immer in Zusammenhang mit der Musik. Es ist die Musik, die die positiven Emotionen erst zu wecken vermag. Kein Wunder, denn sie stammt aus den Straßen Kubas und steht für die einfache, alltägliche Lebensfreude der kubanischen Kultur, mit der die Musik wie auch der Salsa Tanz aufs engste verbunden sind.
Doch diese Freude, diese Lebensart ist in Musik und Tanz eingegangen und kann eben durch diese Medien auch Menschen erreichen, die in ganz anderen Kulturen und Lebenszusammenhängen leben. Und so wird das Salsa tanzen zu einem zugleich kollektiven und ganz individuellen Ausdruck von Emotionen. Denn obwohl Salsa als Musik und als Tanz ein von allen geteiltes Lebensgefühl ausdrückt, das durch das Tanzen gelebt wird, ist Salsa tanzen doch auch immer eine ganz individuelle – und natürlich auch partnerschaftliche – Angelegenheit.
Immer ist es der Tänzer oder die Tänzerin selber, der oder die sich ganz auf den Tanz einlassen, aber auch alle Energie fokussieren muss. So wird der Tanz zum Medium des individuellen Gefühls, es wird umgesetzt in Bewegung. Und natürlich wird diese Bewegung im Zusammenspiel mit einem Partner umgesetzt. Beider Bewegungen müssen zusammenklingen und wiederum mit der Musik zusammenstimmen. Wenn man also von Salsa als „getanztem Gefühl“ spricht, ist das keinesfalls eine gefühlstrunkene Metapher dafür, dass es eben einfach Spaß macht.
Ganz im Gegenteil: Seinen Gefühlen freien Lauf lassen kann jeder – diese aber in dem komplexen Wechselspiel mit Tanzpartner und von der Musik vermitteltem Gefühl zum Ausdruck zu bringen: Das ist die eigentliche Kunst des Salsa tanzens!

Zusammen Freu(n)de schaffen: die Salsa Community

Es klang schon immer wieder an: Salsa ist auch eine Gemeinschaft aus Gleichgesinnten. Sie teilen natürlich dasselbe Hobby und also die Leidenschaft fürs Salsa tanzen, aber auch eine gewisse Lebenseinstellung – denn Salsa ist eben mehr als nur ein Tanz. In der Salsa Community herrscht eine positive, lockere Lebeneinstellung vor, ganz wie es eben in der Musik „drinsteckt“. Und diese Lebensfreude steckt an! Salseros und Salseras begreifen sich als eine große Familie, die zusammenhält – und sich auch ohne Worte versteht: Es der Tanz, die Bewegung, die den Austausch zwischen den Menschen leitet. Neben dieser übergeordneten lockere und positive Lebeneinstellung und dem Zusammengehörigkeitsgefühl gibt es natürlich auch die vielen kleinen Dinge, die diese Gemeinschaft zusammenhält.
Das ist das gemeinsame Erleben von Salsa Partys, dem Tanzen im Salsa Club oder in der Tanzschule. Vielleicht sind Du und Deine Bekannten und Freunde aus der Salsa Community aber auch Fans derselben Profi-Tänzer, unternehmt gemeinsame Salsa-Reisen und liebt die kubanische und lateinamerikanische Kultur. Gerade letztere ist natürlich weit mehr als nur Salsa und Lebensfreude: Ganz Lateinamerika ist kulturell vielfältig, hat viele Highlights auch jenseits des Tanzes zu bieten – seien es nun die legendären kubanischen Straßenkreuzer oder die Fülle an hervorragender Literatur aus diesem Kulturraum.
Mit anderen Worten: von einem einzigen Tanz aus erschließt man sich eine Fülle von Tätigkeiten, Interessen und Vorlieben, die man mit den anderen Salsa-Fans teilt. So entsteht eine unnachahmliche Gemeinschaft – die wächst und wächst, vollkommen unabhängig davon, wo die ethnischen Wurzeln der einzelnen Salseros und Salseras liegen.
Das wiederum schafft Toleranz und fördert ein harmonisches Miteinander zwischen Menschen gleich welcher Herkunft. Salsa ist also globalisierte Lebensfreude – und noch viel, viel mehr.

Salsa für das Wohlbefinden – heilende Effekte?

Ja, tatsächlich! Salsa hat einen heilenden Effekt, einen spürbaren positiven Einfluss auf Deine Gesundheit, und das auf verschiedenen Ebenen. Der offenkundigste Effekt ist natürlich: Wer tanzt, ist in Bewegung – und kaum ein Umstand ist derzeit für mehr gesundheitliche Probleme verantwortlich als mangelnde Bewegung. So kann man also ohne große Qual im Fitnessstudio wirklich etwas für seine Kondition und Beweglichkeit tun.
Doch auch den ganzheitlichen Aspekt des Salsa tanzens sollte man nicht außer Acht lassen. Viele Menschen, die mit dem Salsa tanzen beginnen, berichten, dass sie auch psychische Probleme überwunden haben. Das können Hemmungen wie Schüchternheit sein, aber auch schwierigere emotionale und psychische Problemlagen. Wieso wirkt Salsa hier so positiv?
Zwei ganz wichtige Aspekte wurden bereits angesprochen: der Ausdruck von Emotionen und die Notwendigkeit zur inneren Fokussierung in und durch den Tanz – und natürlich die tolle Salsa Community, die für alle offen ist und eine echte Willkommenskultur pflegt.
Doch die Wirkung des Ausdrucks der eigenen Emotionen – aber immer im Zusammenspiel mit dem Tanzpartner und den Klängen der Musik – darf man keineswegs unterschätzen. Viele empfinden diesen Zustand als eine Art „Abschalten“. Es ist aber mehr. Eher schon ist es eine Art Ventil, durch das die eigenen Gefühle hindurchlaufen und so ihre Unmittelbarkeit verlieren – man wird ruhiger.
Man kann diesen Effekt vielleicht ein wenig mit dem der Meditation vergleichen, deren Wirkung auf das Gehirn und das Wohlbefinden mittlerweile wissenschaftlich belegt ist. Durch die erhöhte innere Ruhe ist man insgesamt entspannter, weniger ängstlich – und verliert auch beispielsweise seine Schüchternheit. Tolles Hobby, oder?

Gibt es was, das Salsa nicht kann?

Die spontane Antwort lautet wohl: Nö, eigentlich nicht. Aber es muss ja doch zugestanden werden, dass das Salsa tanzen noch keine Wunder vollbracht, Blinde sehend und Lahme laufend gemacht hat. Dafür aber, dass es sich um ein „ganz normales“ Hobby oder einen „ganz normalen“ Sport handelt, leistet Salsa aber doch wirklich eine ganze Menge.
Salsa tanzen macht Spaß, es hält in Bewegung, man wird Teil einer weltumspannenden Gemeinschaft – und es tut Körper und Geist richtig gut. Und genau deshalb bleiben wohl dann auch so viele Menschen, die einmal mit Salsa angefangen haben, ein Leben lang dabei. Wenn Du selbst auch schon länger Salsa tanzt, hast Du vielleicht den einen oder anderen Punkt gefunden von dem Du sagst: Ja, das habe ich auch schon immer gedacht!
Und hoffentlich gibt es auch den einen oder anderen Aspekt, über den Du so noch nicht nachgedacht hattest, aber denkst: Genau, auch darum tanze ich Salsa!

Quelle: http://www.salsaland.de/salsa-eine-leidenschaft/