BACHATA


 

Bachata ist die wohl am einfachsten zu erlernende Form des lateinamerikanischen Tanzes. Mit seinem simplen Grundschritt ist er beliebt auch bei Menschen, die sich nicht zu den großen Tanzgenies zählen. Und dennoch kann Bachata-Tanz ganz schön raffiniert sein, wie die Weltmeisterschaften eindrucksvoll belegen. Aber: Was ist Bachata-Musik? Was ist Bachata-Tanz? Und wie geht Bachata? All diese Fragen beantworten wir Dir in diesem Artikel.

Bachata Musik - Musik von der Straße
Was ist eigentlich Bachata-Musik genau? Und woher kommt Bachata? Wie bei allen Musikgenres ist das gar nicht so leicht zu beantworten, denn es gibt viele Einflussfaktoren und über die genaue Geschichte ist man sich meist nicht so ganz einig. 

Relativ unstrittig ist wohl dies: Bachata entwickelte sich in der Dominikanischen Republik und war dort vor etwa 50 Jahren ein ausschließlich mit Bars und Bordellen von Santo Domingo assoziierte Form der Gitarrenmusik und des dazugehörigen Tanzes. Bachata, wir wir ihn heute kennen, entstand um das Jahr 1960 – erst seit den 1990er Jahren ist Bachata-Musik und -Tanz aber "gesellschaftlich akzeptiert" – und vor allem auch ein echter Export-Schlager. In den USA ist Bachata wohl am erfolgreichsten – doch auch in Europa ist Bachata längst kein Geheimtipp mehr.

Ursprünge des Bachata
Bachata-Musik ist musikalisch und kulturell eine Abwandlung des oder Variante auf den Bolero, aber auch maßgeblich von Merengue beeinflusst. Wie der Bolero und die Themen auch im Bachata überwiegend romantischer Art, meist traurige Geschichten über Enttäuschung und verlorene Liebe. 

Als der „erste Bachata“ gilt meist die Single „Borracho de amor“ von José Manuel Calderón aus dem Jahre 1961. Die Entwicklung des Bachata als Musik fand allerdings tatsächlich bereits in den Jahren und Jahrzehnten zuvor in den Bars und Bordellen „on the wrong side of town“ statt. Insofern wäre es falsch, zu behaupten, Calderón hätte Bachata gleichsam „erfunden“. Richtiger ist, dass Bachata erst durch den Erfolg Calderóns einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich wurde. 


Im Laufe der Jahre entwickelte sich – wie sollte es anders sein – Bachata immer weiter und wurde auch musikalisch eigenständiger. 



  


Bachata als eigenständige Musikgattung
In der frühen Periode war die Musik langsam. Die meisten Kompositionen dieser frühen Zeit waren auch nicht eigenständig, sondern quasi „Bachata-Remakes“ von Walzern und Boleros. Daher waren sie auch sprachlich noch nicht angepasst an die lokale Umgangssprache und den dominikanischen Slang. Dies entwickelte sich erst in einer späteren Phase des Bachata. 

Die Texte des Bachata sind sentimental, handeln von unglücklicher Liebe oder Verlust. Oft wird gesagt, dass Bachata als Tanz zugleich die Art und Weise ausdrückt, mit diesen schwierigen Lebenssituationen umzugehen, und ein Mittel ist, mit ihnen zurüchtzukommen. 


Auch die Instrumentierung war anfangs noch sehr variabel, Klarinette, Saxophon, Klavier und Violine waren noch oft zu hören und späterhin weitgehend verdrängt. In seinen Ursprüngen war diese Musik also auch noch gar nicht als vulgär stigmatisiert, da sie Vokabular und Stil der Bars und Bordelle noch gar nicht appropriiert hatte. Es war einfach eine Musik, die von Dominikanern gemacht wurde, die bereits populär war, aber ihre Wurzeln außerhalb des eigenen Landes hatte. 


Die Appropriation in die eigene dominikanische Kultur und die Ausbildung einer distinkten Musikkultur des Bachata erfolgte erst, als die Bachata-Musik in die Kabarette, die Kleinkunstbühnen in den Bars und Bordellen der Stadt Einzug hielt. 


Dank einer starken Landflucht bildeten sich um die Städte arme Viertel, in denen Bachata-Künstler allein in solchen Locations spielen konnten. Auch von der - politisch gewollt - den Markt beherrschenden Musikindustrie wurde die favorisierte Merengue-Musik gegen die „asoziale“ Bachata-Musik der Armen abgegrenzt. Der Cabaret-Stil des Bachata wurde sicher vor allem durch Marino Pérez, Bolivar Peralta, Blas Durán und Mélida Rodriguez verkörpert.

Bachata: Beginn des Kommerziellen Erfolgs 
Dass Bachata schlussendlich doch ein größerer Erfolg beschieden war, hat teilweise auch einen politischen Hintergrund. Denn in selben Jahr, als Calderón vermeintlich den ersten Bachata schrieb, 1961 also, starb der dominikanische Diktator Rafael Trujillo. Unter seiner Herrschaft gab es ein faktisches Monopol in der Musikindustrie, dass von der Trujillo-Familie beherrscht wurde. Nach seinem Tod aber entwickelte sich pfiffiger Produzenten sei Dank schnell wieder eine lebendige Musikszene, in der auch Bachatateros nun als „recording artists“ akzeptiert wurden. Dies half, die Szene nachhaltig weiterzuentwickeln und populärer zu machen. 

Seither ist die Bachata-Musikszene immer vielfältiger und bunter geworden. Gerade auch in den 1970er und 1980er Jahren entwickelten sich immer neue Spielarten, die andere Musikelemente in den Bachata einführten und diesen modernisierten und lebendig hielten.

Bachata-Songs hören & Bachata im Radio
Wer Bachata-Songs hören will, brauch eigentlich nur in einen Salsa Club oder auf eine Salsa-Party zu gehen. Dort läuft Bachata zwischendurch immer auch. Es gibt übrigens aber auch „Bachata Radio“, einen Radiosender aus der Dominikanischen Republik, den Du streamen kannst. Hier hörst Du auch Merengue und Zumba.

Bachata- Tanz: Was darf's denn sein - dominikanischer Bachata oder Bachata Sensual?

Was ist Bachata Sensual? 
Wie der Name schon nahelegt, gilt diese Form des Bachata als besonders sinnlich. Entwickelt wurde sie in Cádiz von Korke & Judith. Bachata Sensual gehört zu den absoluten Trends in Sachen Bachata. Charakteristisch sind die wellenartigen Bewegungen des Körpers, die so genannten „Body Waves“, Drehungen und Einzelfiguren (Isolationen oder „body isolations“). Auch die Führung wird mit dem ganzen Körper ermöglicht – mit Hand, Arm, Bein, Fuß oder auch dem Kopf. Schnelle, elegant ausgeführte Wechsel zwischen schnellen und langsamen Partien gehören musikalisch hier unbedingt dazu.

Bachata Grundschritte 
Der Bachata-Grundschritt ist denkbar einfach und (fast) idiotensicher. Gezählt wird bis zur 8. Die Dame geht drei Schritte nach rechts, es folgt ein Tap mit dem linken Fuß. Anschließend geht es in die entgegengesetzte Richtung 3 Schritte nach links und abschließend folgt der Tap mit dem rechten Fuß. Die Grundfolge ist also 1-2-3-Tap, zunächst nach rechts, dann zurück nach links. 

Genauer sieht das so aus: 

Ein Schritt mit dem rechten Fuß nach rechts. 
Der linke zieht nach. 
Der rechte Fuß macht einen weiteren Schritt nach rechts. 
Der linke Fuß macht einen Tap, tippt also mit dem Fuß kurz auf. 
Dann geht der linke Fuß einen Schritt nach links. 
Der rechte zieht nach. 
Der linke geht einen weiteren Schritt nach links. 
Der rechte macht einen Tap. 

Bei den Herren sieht es im Prinzip genauso aus, nur spiegelverkehrt. Das bedeutet, der Herr geht zunächst nach links und dann nach rechts, aber ebenfalls nach dem Muster 1-2-3-Tap.

Bachata Tanzschritte und Bachata-Figuren 
Wichtig im Bachata sind Hüftschwung und Schulterbewegungen – sind diese nicht hinreichend locker und wiegend, beinahe schwankend, wirkt Bachata ziemlich steif und ungelenk. Insbesondere auf dem vierten Schlag sollte die Hüfte stark schwingen. Also: Schwing‘ die Hüften! 

Gerade in der europäischen Version des Bachata, der weiter auseinander getanzt wird, gibt es auch zahlreiche Figuren, die in den Tanz integriert werden. Dazu zählen Solos, Promenaden, komplexe, romantisch anmutende Wickelfiguren, Drehungen und vieles mehr. Diese Figuren sind oft dem Salsa oder auch dem Tango entlehnt und nicht ursprünglicher Teil des Bachata. Wer den „ursprünglichen“ Bachata tanzen möchte, sollte sich also gezielt nach Kursen zu dominikanischem Bachata umsehen. Alle anderen Spielarten werden unter dem Begriff „Bachata moderna“ zusammengefasst.

Wo kann ich Bachata lernen?
Bachata ist teilweise im Ansatz auch Bestandteil von Salsa-Tanzkursen. Wenn Du aber die Besonderheiten von Bachata richtig kennenlernen möchtest, solltest Du einen eigenständigen Bachata-Kurs besuchen. Da dieser relativ leicht zu erlernende Tanz auch in der Schweiz immer populärer wird, bieten immer mehr Tanzschulen auch Bachata-Kurse an.

Bachata tanzen lernen - auch ohne Kurs? 
Wie schon erwähnt: Bachata ist erstmal recht leicht zu erlernen. Wenn Dir jemand den Grundschritt zeigt und Du eines der vielen Video-Tutorials nutzt, kannst Du Dir den Grundschritt sicher problemlos selbst aneignen. Wenn Du Dich aber weiter entwickeln willst, ist ein Kurs mit Lehrer sicher dennoch hilfreich.

Quelle: http://www.salsaland.de/bachata-aus-den-armenvierteln-zum-super-hype/

Da der lateinamerikanische Bachata sehr eng und hüftbetont getanzt wird, gehört er zu den erotischsten Tänzen. Die europäische Version wird mit Körperabstand getanzt und es werden auch Figuren eingebaut.
Unserer Bachatatrainer - SEGUNDO - zeigt euch in seinem Unterricht, wie romantisch, Sensual und verspielt Bachata sein kann aber auch wie man bei diesem wunderschönen Tanz improvisieren kann. Lasst euch bezaubern von der Leichtigkeit und Sinnlichkeit dieses Tanzes und genießt Zweisamkeit in den Kursen...


...entstand Anfang der 60er Jahre als eine Form des kubanischen bzw. karibischen Boleros. Zunächst war Bachata dabei weniger zum Tanzen gedacht, sondern war einer von vielen Stilen der romantischen lateinamerikanischen Trio-Gitarrenmusik, die hauptsächlich der Unterhaltung verliebter Paare diente. In den folgenden Jahrzehnten nahmen Bachata-Musiker Einflüsse aus anderen Stilen wie dem Merengue auf, das Tempo wurde erhöht und Bachata wurde mehr und mehr als Tanzmusik verstanden. Seit 2003 erfahren Musikrichtung und Tanz einen Produktionsboom im gesamten hispanokaribischen Raum.

Bachata wird typischerweise mit zwei akustischen Gitarren gespielt, heute auch mit elektrischen, dazu Bongos, Bass und Guira. Der Stil ist heute geprägt durch den charakteristischen, hohen und „leiernden“ Klang der Gitarren, den Rhythmus, meist basierend auf dem Bassrhythmus und durch die Texte, die meist von männlichen Sängern gesungen werden und hauptsächlich von enttäuschter Liebe handeln. Bachata wird normalerweise sehr eng und hüftbetont getanzt. Die „prüdere“ europäische Version wird mit Körperabstand getanzt, wobei auch Figuren mit eingebaut werden.